Das Ergebnis übertrifft alle Erwartungen: 40,2 Prozent der Wahlberechtigten haben gestern ihre Stimmen abgegeben, 97,9 Prozent davon für Manuel Just. Die 40, die hatte er sich als Ziel gesetzt. Zuletzt hat er aber selbst nicht mehr daran geglaubt, dieses zu erreichen. Umso mehr strahlt er, als er gestern Abend um Viertel vor sieben den Bürgersaal des Rathauses betritt. Die Besucher, die dort die Hochrechnung verfolgt haben, applaudieren. Unter ihnen sind auch der Grünen-Abgeordnete Uli Sckerl und zwei CDU-Abgeordnete, Dr. Karl A. Lamers und Georg Wacker, außerdem fast alle Bürgermeister aus dem Sprengel. Auffällig ist, dass von der GLH niemand da ist. Erst später kommt Karl-Heinz Treiber dazu.

FW-Gemeinderat und Bürgermeisterstellvertreter Fritz Bletzer gratuliert Manuel Just und seiner Frau und verliest das vorläufige amtliche Ergebnis aus allen zwölf Wahlbezirken. Zuerst waren übrigens die Briefwahlbezirke ausgezählt worden. „Frau Just, Sie müssen nun weitere acht Jahre auf Ihren Mann warten, das hat er Ihnen eingebrockt“, fasst er launig zusammen. Die nimmt es mit Humor: „Hoffentlich nicht am Stück! Dass ich immer mal wieder abends auf ihn verzichten muss, kenne ich ja schon.“

In einer kurzen Rede dankt Manuel Just nicht nur seiner Frau, sondern auch dem Gemeinderat, der Verwaltung und den betreffenden Parteien für ihre Unterstützung im Wahlkampf. „Heute ist wirklich ein großer Tag für mich“, sagt Just, „aber auch für Hirschberg ist es ein großer Tag: Die Bürger haben bewiesen, dass sie nicht politikverdrossen sind“. Dafür, dass es nur einen Kandidaten gegeben habe, sei das Ergebnis hervorragend. Es zeige, dass der eingeschlagene Weg richtig sei, den er nun weitergehen werde.

Auch Landrat Stefan Dallinger gratuliert: „Ihre Bescheidenheit in allen Ehren, aber es gibt heute Abend nur einen Gewinner: Sie.“ Niemand habe sich getraut, gegen ihn anzutreten, was viel aussage – „wenn selbst die Nein-Partei Nein sagt, ist das der Ritterschlag“, scherzt der Landrat. Und gibt Manuel Just eine kräftige Umarmung.

Der hat nur noch eins zu sagen: „Draußen gibt es Freibier für alle.“ Auf dem Rathausvorplatz haben seine Unterstützer einen Bierwagen und ein paar Bistrotische aufgebaut. Viele Hirschberger sind bei dem Frühlingswetter erst gar nicht in den Saal gekommen, sondern haben im Hof gewartet. Als der alte und neue Bürgermeister vor das Rathaus tritt, empfangen sie ihn mit einem kräftigen Beifall. Amtskollege Hansjörg Höfer umarmt Manuel Just, ebenso Rainer Ziegler. Die Sängereinheit Leutershausen singt ihm ein Ständchen, während Mitarbeiter des Bauhofs den Bürgermeister-Baum aufstellen. Die Stimmung auf dem Rathausvorplatz ist hervorragend. Und FW-Gemeinderat Werner Volk kündigt an: „Wir haben genug Bier, dass es bis 21 Uhr reicht“.

Erschienen am 20. April 2015 auf RNZ Online

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